Dieser Artikel widmet sich dem der nationalen Theorie inhärenten paradoxen Verhältnis zwischen Universalismus und Partikularismus und wie dieses im deutschsprachigen zionistischen Diskurs dargestellt wurde. Dieses Paradox verweist auf den Zusammenhang, dass Nationalismus einerseits verspricht, eine universale Antwort zu sein, andererseits jedoch seine tatsächlichen Manifestationen partikulare Entitäten formieren. Interessant ist in dieser Hinsicht der deutschsprachige Zionismus aufgrund der folgenden Zusammenhänge. Einerseits ist es eine Besonderheit, dass sich die zionistischen Autoren mit diesem Paradox auseinandersetzten. Sie fanden eine Lösung, die nicht nur entscheidende Aspekte für das Verständnis des Nationalismus verdeutlicht. Für die Zionisten ist die ‚Nation’ – wie für andere marginalisierte Gruppen ihre ‚Identität’, ‚Kultur’ oder sogar ‚Essenz’ – eine hybride Entität aus universalistischen und partikularistischen Aspekten. Zweitens ist bemerkenswert, dass die Zionisten aus taktischen Gründen Vergleiche zu anderen Minderheitenbewegungen, wie der African American und der Civil Rights Bewegung, der Native American Bewegung und der Frauenbewegung zogen, ein Fakt der bisher in der Forschung nicht beachtet wurde.
Autor(en): Manja Herrmann,
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