Der vorliegende Beitrag fordert die binären Ansätze in der Analyse sozialer Beziehungen im Bereich der Israel Studies heraus. Er stellt soziale Praktiken von Subjekten in Palästina vor 1948 vor, die in Mandat Palästina kontextbezogen zwischen den Konstruktionen des zionistischen Selbst und seiner Anderen oszillierten, d. h. zwischen männlichen, weißen, Hebräisch sprechenden Osteuropäern und palästinensischen Arabern, arabischen Juden, Frauen, Nicht-Osteuropäern und Nicht-Hebräisch-Sprechenden. Der biblischen Ausdruck ezer ke-negdo aus Gen 2:18 stellt den Schlüsselbegriff des Beitrags dar und wird im Hinblick auf seine gemeinsame jüdische und arabische Etymologie einer poststrukturalistischen Interpretation unterzogen, um als ein neues analytisches Konzept eingeführt zu werden. Seine Anwendung als eines „lokalen“, d. h. nicht der westlichen Akademie entspringenden analytischen Konzepts präsentiert der Beitrag am Beispiel der Erfahrungen von zwei deutschen Migrantinnen in Palästina der 1930er Jahre, Gerda Luft und Gabriele Tergit, deren soziale Selbstpositionierungen und Praktiken im Neuen Jischuw als solche der ezer ke-negdo-Subjekte gedeutet werden.
Autor(en): Malgorzata Anna Maksymiak,
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