Im Sommer 1934 wurden die Juden Thrakiens im europäischen Teil der Türkei Opfer eines Pogroms. Sie wurden geschlagen, ihre Häuser in Brand gesteckt, Läden geplündert, jüdische Frauen vergewaltigt. Anschließend wurden die Juden vertrieben. Über sechzig Jahre wurden diese Ereignisse verschwiegen. Heute wissen wir, was damals geschah. Der Aufsatz analysiert die so genannten „thrakischen Ereignisse“ im Kontext der kemalistischen Politik auf dem Gebiet des exklusiven türkischen Nationalismus und der gewaltsamen Nationsbildung sowie der Bevölkerungs- und Siedlungspolitik gegenüber den muslimischen Flüchtlingen aus Südosteuropa und den Folgen, die sie für die Verhältnisse in Thrakien hervorbrachten.
Autor(en): Berna Pekesen,
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