Der „Prager Frühling“ 1968 markierte eine Zäsur in der Geschichte Osteuropas. Nach dem sowjetischen Einmarsch in die Tschechoslowakei (August 1968) und der brutalen Niederschlagung des tschechoslowakischen „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ stilisierte die kommunistische Propaganda den „Prager Frühling“ zu einer vom Westen geförderten „zionistischen Verschwörung“ gegen das sozialistische System in Osteuropa. Als wichtiger „Drahtzieher“ dieser „Verschwörung“ galt der jüdisch-stämmige Germanist und Präsident des tschechoslowakischen Schriftstellerverbandes Eduard Goldstücker (1913–2000). Die bewegende Vita des prominenten Intellektuellen, seine tatsächliche Rolle im „Prager Frühling“ und seine Rezeption im Ostblock und in der Bundesrepublik Deutschland sind zentrale Schwerpunkte der vorliegenden Fallstudie.
Autor(en): Alexander Friedman,
Zur Literaturverwaltung hinzufügen: