Basierend auf neueren interdisziplinären Ansätzen, die die Rolle von Räumen für die Holocaustforschung hervorheben, vollzieht der Text eine zweifache Rekonstruktionsbewegung: Einerseits wird die Geschichte Drobizki Jars als Ort der Vernichtung der Charkower Juden und Jüdinnen im Zweiten Weltkrieg und als Erinnerungsort von der Sowjetzeit bis in die Gegenwart skizziert. Damit verknüpft wird zum zweiten eine Analyse der Darstellung des Holocaust in Charkow in Jan Himmelfarbs Roman „Sterndeutung“ (2015) und seiner Bedeutung im postsowjetischen und deutschen Literaturraum. So entsteht ein vielschichtiges und aus unterschiedlichen Blickwinkeln erarbeitetes Portrait dieser kaum bekannten Todeslandschaft in der Ukraine und ihrer Erinnerung.
Autor(en): Natasha Gordinsky,
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