Nach ihren Gründungen 1923/24 befanden sich das Reichsbanner Schwarz- Rot-Gold und der Republikanische Schutzbund in einer ähnlichen Situation: Beide versammelten vorrangig sozialdemokratische Stimmen gegen antidemokratische Bewegungen, um die republikanische Ordnung zu verteidigen. Doch während das Reichsbanner den politischen Judenhass als Instrument völkischer und deutschnationaler Parteien bewertete und im Laufe der 1920er Jahre auf antisemitische Propaganda reagierte, blieb im Schutzbund eine intensive Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus aus. Der Beitrag geht den Abwehrstrategien beider Akteure nach und analysiert neben deren Selbstsichten die politischen Konstellationen, aus denen die Gegenstrategien von Reichsbanner und Schutzbund erwuchsen.
Autor(en): Christian Dietrich,
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