Nach dem Zweiten Weltkrieg lenkte die Volksrepublik Polen Hunderttausende Überlebende des Holocaust in die im Zuge der Westverschiebung des Landes neu zu Polen gehörenden Regionen Niederschlesien und Hinterpommern, wo lebendige Zentren jüdischer Ansiedlung entstanden. Angesichts des Antisemitismus, der in innerparteilichen Auseinandersetzungen immer wieder aktiviert wurde und den die Gesellschaft mehrheitlich sanktionierte, emigrierte bis 1968 ein großer Teil der jüdischen Bevölkerung beziehungsweise wurde vertrieben. Der Artikel analysiert die Lage Polens nach dem Krieg, zeichnet die Migrationswellen und ihre politischen Rahmenbedingungen nach und diskutiert die jeweils zugrunde liegenden Push- und Pull- Faktoren.
Autor(en): Katrin Steffen,
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