Der Beitrag wagt einen Rückblick auf die Entwicklungen im Bereich der Bildungsarbeit zur jüdischen Geschichte und Kultur in Sachsen in den letzten 30 Jahren. Ausgehend von einer Bestandsaufnahme von aktuell existierenden Initiativen, Vereinen und Projekten rund um das Themenfeld wird dargestellt, wie sich die Bildungs- und Vermittlungsarbeit in Sachsen entwickelt haben. Welche Einflussfaktoren haben eine Rolle gespielt und welche Entwicklungspotenziale können benannt werden? Im Beitrag werden fünf Cluster herausgearbeitet und vorgestellt. Eine große Anzahl von Initiativen legt den Schwerpunkt auf die Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus und das Gedenken an die Opfer der Shoa. Die Form dieses Gedenkens ist wiederum sehr vielfältig: Biografische und lokal- historische Vermittlungsformate finden sich ebenso wie zahlreiche Musikprojekte. Daran anschließende und sich teilweise in der Zielsetzung überschneidende Initiativen widmen sich der Bekämpfung und der Prävention von Antisemitismus. Bis auf wenige Ausnahmen liegt der Fokus jedoch sehr stark auf dem Themenfeld Nationalsozialismus und Shoa. Wünschenswert wäre es, dass die Auseinandersetzung mit jüdischer Geschichte noch facettenreicher wird. Im Bereich der Kultur sind die Angebote und Initiativen sehr vielfältig: Von Essen über Theater bis Sport ist alles dabei. Hinzu kommen Angebote der jüdischen Community, die nach innen und nach außen wirken.
Autor(en): Larissa Bothe,
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