Hilfe und Unterstützung für Menschen in prekären Lebensverhältnissen durchzieht die gesamte jüdische Geschichte. Die Thora, die in ihr festgeschriebene Sozialgesetzgebung, die Talmudim und Beschreibungen von Hilfeleistungen für Arme und Kranke in der Diaspora legen hiervon Zeugnis ab. Begründet werden individuelle Hilfeleistungen und kollektive Wohlfahrt besonders mit der Sozialethik der jüdischen Religion. Als in Deutschland der 1920er die jüdische Wohlfahrt ein integraler Bestandteil des sich herausbildenden Wohlfahrtssystems wurde, thematisierten Leo Baeck und andere in Aufsätzen und Monographien die religiös-sozialethischen Begründungsmuster jüdischer Wohlfahrt. Nachfolgend sollen die Ansichten Baecks zur Sozialethik des Judentums und sein Menschenbild vorgestellt werden.
Autor(en): Gerd Stecklina,
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