Mehr als 80 Jahre trennen uns von 1938, einem Jahr, das für das deutschsprachige Judentum den endgültigen Bruch und das Ende jeglicher Hoffnung markierte. Nach acht Jahrzehnten vollzieht sich zugleich der Übergang vom ‚kommunikativen‘ zum ‚kulturellen Gedächtnis‘ (Assmann); mündlich überlieferte Erfahrung wird durch eine ‚objektivierte Kultur‘ abgelöst, wodurch der langfristige Erhalt und das sichere Verwahren von Archivalien an Bedeutung gewinnen. Moderne Technik erlaubt den Zugang zu fragilen Materialien, ohne deren physische Integrität zu gefährden. Archive, Museen und Forschungseinrichtungen nutzen zunehmend die von moderner Technik eröffneten Optionen, um ihre Bestände einem breiteren Publikum näherzubringen.
Der Beitrag widmet sich einigen dieser Ansätze und Interaktionsmöglichkeiten. Anhand eines vom Leo Baeck Institute initiierten Projekts, dem 1938Projekt – Posts from the Past,schildert er exemplarisch die mit der Digitalisierung und der Veröffentlichung über das Internet verbundenen Herausforderungen wie auch die mit der Erschließung einhergehenden Zusatzaufgaben im digitalen Zeitalter.
Autor(en): Miriam Bistrovic,
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