Seit 2011 kommen jedes Jahr im Oktober Hunderte Berlinerinnen und Berliner am ehemaligen Deportationsbahnhof Berlin-Grunewald zusammen, um an den Beginn der Deportationen von Berliner Juden 1941 zu erinnern. Der vorliegende Beitrag beleuchtet die Geschichte der Erinnerungsarbeit an diesem Ort seit den 1950er Jahren, die nicht unwesentlich von den Konstellationen des Kalten Krieges in Berlin geprägt war. Konkret richtet er den Blick auf den Holocaust-Überlebenden Adolf Burg und eine kleine Minderheit von ehemals NS-Verfolgten und ihren Verbänden. In den ersten vier Nachkriegsjahrzehnten hielten sie das Gedächtnis an Verschleppung und Ermordung an dem ehemaligen Deportationsbahnhof aufrecht, bis sich in den 1980er Jahren neue Gedenkakteure des historischen Ortes annahmen.
Autor(en): Gerd Kühling,
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