Am 9. November 1980 wurde die Alte Synagoge Essen als städtische Gedenkstätte eröffnet. Die Einrichtung begann, eine lokale Erinnerungsarbeit zur NS-Zeit aufzubauen, und integrierte sich in die westdeutsche Gedenkstättenbewegung. Die Institutionalisierung verlief im Spannungsfeld unterschiedlicher politischer und religiöser Geschichtsdeutungen und Gegenwartsinteressen. Der Artikel untersucht aus akteurszentrierter und lokalgeschichtlicher Perspektive diese Deutungskonflikte sowie die Handlungsspielräume und Lernprozesse der Beteiligten und leistet damit einen Beitrag zur Erforschung der zeitgenössischen Erinnerungskultur und Geschichtspolitik in der Bundesrepublik.
Autor(en): Fabian Schwanzar,
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