Der Aufsatz thematisiert das Spannungsverhältnis von nationalen Erinnerungskulturen und dem Trend zur Universalisierung der Holocaust-Erinnerung, die „Auschwitz“ zu einer transnationalen moralischen Metapher, zu einem Sinnbild des „Bösen“ umdeutet, um so an die Einhaltung von Menschenrechten zu mahnen. Das trotz dieses Trends die jeweiligen nationalen Erinnerungskulturen einen starken Einfluss auf die Holocaust-Erinnerung und ihre museale Präsentation haben, wird am Beispiel Norwegen (Holocaust Center, Oslo) und Ungarn (Holocaust Memorial Center, Budapest) verdeutlicht. Darüber hinaus wird ein entscheidendes Merkmal aller neueren musealen Holocaust-Darstellungen thematisiert: die zunehmende individualisierte und personalisierte Erzählweise, die – so eine These des Aufsatzes – in engem Wechselverhältnis zur Universalisierung des Holocaust steht.
Autor(en): Katja Köhr,
Zur Literaturverwaltung hinzufügen: