Der Essay formuliert die These, dass eine rein Siedler-koloniale Beschreibung des zionistischen Projekts auf einem reduktionistischen Verständnis moderner jüdischer Geschichte, der israelischen Gesellschaft und des arabisch-israelischen Konflikts beruht. Während koloniale Elemente des Zionismus kritisch reflektiert werden müssen, sollte das dogmatische Verständnis des Zionismus als Siedler-Kolonialismus als Bestandteil der Geistesgeschichte des arabischen Nationalismus und des jüdischen Anti-Nationalismus historisiert werden. Als Gegenmodell zum Narrativ von Israel als dem „inneren Okzident“ des Vorderen Orients integriert der Beitrag jüdischen Nationalismus und israelische Staatlichkeit in die Prozesse von Staats- und Nationenbildung der Region.
Autor(en): Johannes Becke,
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