Im Jahr 2001 eröffnete in Frankfurt/Main das erste religiöse Lehrhaus für jüdische Frauen in Deutschland. In dem von der Ronald S. Lauder Foundation finanzierten Internat lernen bis heute mehrheitlich junge Frauen aus der ehemaligen Sowjetunion. Diese zum Glauben „zurückgekehrten“ Studentinnen erleben im Verlauf ihres Studiums einen enormen religiösen Transformationsprozess, der nicht mit dem Auszug endet. Manche dieser Frauen haben mittlerweile Familien gegründet und sind nach Israel gezogen. Der Artikel erörtert die Entwicklungen zweier ehemaliger Internatsstudentinnen in beiden Ländern und geht anhand ethnografischer Untersuchungsmethoden der Frage nach, inwiefern das von ihnen angeeignete religiöse Normen- und Wertesystem ihr jüdisches Selbstverständnis und Alltagsleben bis heute prägt.
Autor(en): Edna Herlinger,
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