Dieser Artikel untersucht die literarischen Transformationen von Nelly Sachs während der ersten sieben Jahre ihres schwedischen Exils. Zugrunde liegt die Annahme, dass diese Transformation drei Phasen durchlief. Die erste Phase, in der sie versuchte, ihre früheren Werke aus der Berliner Zeit ins Schwedische übersetzen zu lassen, wird hier als „naives Exil“ bezeichnet. In der zweiten Phase „Stille, Wissen, Spuren sammeln“ realisierte sie die Konsequenzen des Holocaust. In dieser Zeit veränderte sich ihr Schreiben. Während der dritten Phase ist ihre Lyrik von „Überleben und Zeugenschaft“ gekennzeichnet, und sie wurde zu der heute bekannten Dichterin. Schreiben war für sie überlebenswichtig und mit ihrem Werk zeugt sie für die Ermordeten, für die die keine Stimme (mehr) haben.
Autor(en): Daniel Petersen,
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