In Deutschland wird wieder über Rassismus gesprochen – gerade unter jungen Forscher:innen. Politische Gruppen migrantischer, Schwarzer Menschen und People of Colour fordern immer wieder dazu auf, dass weiße, nichtmigrantische Menschen ihnen zuhören, sie unterstützen und die eigene whiteness reflektieren sollen. Die migrantische und plurale Gesellschaft ist Lebensrealität. Nun muss ihre Geschichte endlich erzählt werden – die Frage ist nur, von wem. Historiker:innen kommt dabei eine ganz besondere Position zu, beanspruchen sie doch durch wissenschaftliche Standards einen Expert:innenstatus. Ganz ähnliche Fragen stellen sich aktuell auch für die Bedeutung der Erinnerungskultur und einer jüdischen Gegenwart in Deutschland. Gilt es im Licht dieser Debatten die eigenen Beziehungen als Historiker:in zur jüdischen Geschichte neu auszuhandeln? Gerade als nichtjüdische Person? Wer darf jüdische Geschichte schreiben?
Autor(en): Benet Lehmann,
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