Den Anlass der Veröffentlichung der vierten Ausgabe von MEDAON hat die Redaktion genutzt, um den Internetauftritt des Magazins im geringen Umfang zu modifizieren. Intention ist es, mit der neugestalteten Startseite und den um ein Inhaltsverzeichnis ergänzten Editorial den Zugang zu den Beiträgen zu erleichtern. Sabine Haustein und Anja Waller zeigen den Leserinnen und Lesern der aktuellen Ausgabe zunächst Ansätze einer transnationalen sozial-, geschlechter- und ideenhistorischen Erforschung der Geschichte jüdischer Volksheime und Toynbee-Hallen in Europa. Zwei weitere Artikel greifen für unterschiedliche Zeiträume und Perspektiven filmographische Fragestellungen zur Darstellung von Jüdinnen und Juden auf: Anja Horstmann stellt anhand des dokumentarischen Filmmaterials „Asien in Mitteleuropa“ die Bestrebungen der Nationalsozialisten dar, die Erinnerung an die ihrem Ansinnen nach Auszulöschenden nicht zu unterdrücken, sondern vorzustrukturieren. Ingo Loose vermisst dagegen an ausgewählten Beispielen die Repräsentation von Jüdinnen und Juden, Shoah und Antisemitismus in Filmen ost-, west- wie gesamtdeutscher Provinienz nach 1945. Mit der „Renaissance“ des Chassidismus in lokaler Perspektive beschäftigt sich Victoria Hegner in einem ethnographischen Ansatz am Beispiel Synagogengemeinschaft Friends of Refugees of Eastern Europe in Chicago/USA und fragt dabei insbesondere nach der Position russisch-jüdischer Emigranten. Die Miszelle von Frank Wolff liefert Einblicke in den Stand und mögliche Potentiale der internationalen Forschung zum Allgemeinen jüdischen Arbeiterbund. In einer zweiten Miszelle führt Jana Mikota die Reihe „Jüdische Schriftstellerinnen – wieder entdeckt“ fort und stellt Leben und Werk von Bertha Badt-Strauss vor. Michaela Baetz präsentiert als Mitarbeiterin des durchführenden Imedana e.V. (Nürnberg) Zielsetzungen und Ergebnisse des partizipatorischen Bildungsprojektes „Wenn Mokkatassen sprechen – Mediale Konzepte gegen Antisemitismus“. In der Rubrik Quellen verweisen zwei Beiträge auf Internetprojekte, die mit dem Anspruch antreten, die Erforschung jüdischer Geschichte zu unterstützen: Frank Schlöffel führt in die Potentiale des von ihm mitinitiierten Portals Salon Jüdische Studien ein, welches einen Ausgangspunkt für Recherchen darstellen kann. Spezifischer wird eine von Edgar Bönisch und Birgit Seemann vorgestellte Internetpräsenz die historische Annäherung an jüdische Pflegegeschichte in Frankfurt am Main fortlaufend dokumentieren. Heike Liebsch verweist auf die historiographisch bisher kaum genutzten Bestände des privat betriebenen Holocaust an Heroism Memorial House in Ariel/Israel. In einem vierten Beitrag der Rubrik Quellen dokumentiert die Redaktion von MEDAON einen im März 2008 gehaltenen Vortrag von Peter Ambros. Als Bericht eines Vertreters der „zweiten Generation der Überlebenden“ der Shoah gibt der Text Einblick in das unbesprochen Gegenwärtige sowie in die Reflektion Ambros´ seiner Erinnerung und des Verhältnisses von jüdischer und nichtjüdischer Gedenkkultur. Auch in der aktuellen Ausgabe von MEDAON findet sich eine Reihe von Rezensionen. Dabei sei an dieser Stelle nur die Sammelbesprechung von Harald Schmid verwiesen, welcher elf Titel, die im Zusammenhang mit dem 70. Jahrestag der Novemberpogrome veröffentlich wurden, einer kritischen Betrachtung unterzieht. Die Redaktion dankt Lenka-Maria Lange, Regina Bauch, Irina Suttner und insbesondere Cathleen Bürgelt sowie allen Gutachterinnen und Gutachtern. Die Redaktion von MEDAON im April 2009